Das ursprünglich industriell und gewerblich geprägte Quartier im Letzigebiet entwickelt sich zunehmend zu einem gemischt genutzten Stadtteil, in dem weiterhin produziert wird, der aber auch zunehmend Wohn-, Schul- und Sport- sowie Freizeitangebote aufweist. Das Projekt für ein Gewerbe- und Dienstleistungshaus der Stiftung PWG fügt sich selbstverständlich in diese Situation ein und bestärkt die charakteristische Mischnutzung des Quartiers.
Der Ersatzneubau ist als einfacher, prismatischer Baukörper auf rechteckiger Grundfläche konzipiert, der die bestehende Zeile als etwas höheren Kopfbau abschliesst. Das Projekt umfasst sechs Geschosse und sieht eine Gliederung der Nutzung in der Vertikalen vor. Die ersten vier Geschosse sind für Gewerbenutzungen vorgesehen. Das offene Erdgeschoss bietet mit direktem Aussenzugang und Adresse an der Flüelastrasse Räume für Gewerbetreibende mit Verkauf. Darüber liegen zwei weitere Gewerbegeschosse, deren Grundriss der einfachen Tragstruktur folgend auf einer regelhaften Gliederung aufbaut. Darüber befindet sich ein Spezialgeschoss mit Überhöhe, das den Einbau von Galerien erlaubt, sodass im Sinne einer «inneren Verdichtung» zusätzliche Flächen geschaffen werden können. Das vierte und fünfte Obergeschoss dient den Dienstleistungsnutzungen. Wie auch die Gewerbegeschosse, lassen sie sich zusammenhängend oder unterteilt vermieten. Die beiden obersten Stockwerke werden für die Stiftung PWG ausgebaut.
Der architektonische Ausdruck des Ersatzneubaus ordnet sich mit einer schlichten Lochfassade und gemauerten, verputzten Wandflächen selbstverständlich in den Bestand anonymer Gewerbebauten ein. Sein charakteristisches «Gesicht» erhält der Neubau über die abschliessende Südfassade und das kompositorische Zusammenwirken von Balkonen, gewendelter Aussentreppe aufs Dach, Lifttüren und den zwei Dachsheds.
Credits
Auftrag: Projektwettbewerb mit Präqualifikation 2019, 1. Preis
Ausführung: 2019–2024
Bausumme: CHF 18.1 Mio.
Programm: Gewerbehaus
Bauherrschaft: Stiftung PWG, Zürich
Architektur: BS+EMI Architektenpartner AG, Zürich
Zusammenarbeit: EMI Architekt*innen, Zürich
Mitarbeit Wettbewerb: Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Ron Edelaar, Christian Inderbitzin, Elli Mosayebi, Phillip Türich, Julian Daniel, Kevin Dröscher, Caroline Lütjens, Mirella Mascolo
Mitarbeit Ausführung: Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Ron Edelaar, Christian Inderbitzin, Elli Mosayebi, Phillip Türich, Associates: Andrea Grolimund, Charel Muller, Bauleitung: Kevin Dröscher, Charel Muller, Piotr Paczkowski, Architektur: Dorothée Müller, Vicente Nequinha, Carmino Weber, Praktikum: Pascal Schelper, Zeno Schnelle
Landschaftsarchitektur: Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich
Bauingenieur, HLSE-, Brandschutz- und Verkehrsplaner: EBP Schweiz AG, Zürich
Bauphysik: Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich
Visualisierung: Zuend, Zürich
Fotos Baustelle: Alexander Gebetsroither