Horgen und im Speziellen die topografischen Rippen am rechten Zürichseeufer sind landschaftliche Orte, welche von einem einmaligem See- und Bergblick profitieren. Das Areal Hühnerbühl befindet sich an einer solch herausragenden Wohnlage, an der ehemaligen Landstrasse zwischen Rapperswil und Chur, wo schon im Mittelalter ein Gehöft angesiedelt war. Entsprechend orientiert sich die neue Wohnsiedlung an einer Belvedere Architektur, die den Ausblick zu ihrem Hauptthema macht und zugleich ein bodennahes Wohnideal verfolgt, das die Nähe zum Aussenraum sucht.
Die vier Häuser entwickeln sich in Fallrichtung des Hangs, mit einem fliesssenden Grünraum vom Wald in Richtung See. Die Volumen sind unterschiedlich geformt, sodass beim mittleren Haus gegen den See eine Mehrbreite entsteht und ein Siedlungsplatz als Zentrum ausgebildet wird. Durch das Versetzen der Neubauten ergeben sich sowohl zum See als auch zum Berg Aussenraumtaschen, wodurch das Gegenüber minimiert und zugleich der Weitblick optimiert wird. Mit den Neubauten und der zentralen Erschiessungsachse entstehen drei Freiräume: zur Strasse hin der mediterran bepflanzte Vorgarten, die mittlere Erschliessungsachse mit zentralem Gemeinschaftsplatz und die landschaftliche Westseite mit weiteren gemeinschaftlichen Nutzungen. Die Gebäude sind seeseitig viergeschossig organisiert, mit Wohnungen, die über die Aussicht entwickelt wurden. Bergseitig zeigen sich die Häuser hingegen dreigeschossig, mit bodennahem Wohnen, ausgerichtet auf die Obstwiese. Die Häuser werden in einfacher Massivbauweise mit einer Holzelementfassade erstellt. Während die unteren drei Geschosse durch ein Kleid mit grünlicher Holzschalung geprägt sind, wird die Fassade des Dachgeschosses weiss gestrichen, um die Höhe der Gebäude zu brechen. Französische Fenster – dort, wo möglich über Eck angeordnet – unterstreichen die Themen Aussicht und Gartenbezug.
Credits
Auftrag: Geladener Studienauftrag 2022, 1. Preis
Ausführung: 2022–2026
Programm: Neubauten mit 49 Wohnungen und Gewerbe
Bauherrschaft: Baugenossenschaft Heubach, Wädenswil
Mitarbeit Wettbewerb: Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Arno Bruderer, Riccardo Caruso, Cheng-Fang Lee, Kinga Lukasinska, Emil Ratzlaff, Ján Vyšný
Mitarbeit Ausführung:
Peter Baumberger, Karin Stegmeier, Projektleitung: Anouk Schepens, Bauleitung: Tony Krauthahn, Architektur: Joshua Meier, Livia Notarangelo
Landschaftsarchitektur: Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich
Bauingenieur: tbf marti AG, Schwanden
Holzbauingenieur, Brandschutz, Bauphysik: Timbatec AG, Zürich
HLS-Planer: neukom engineering AG, Adliswil
Elektroplanung: Gutknecht Elektroplanung AG, Au
Visualisierungen: 36O36Ø GmbH, Zürich